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Friedrich Schiller gehört zu den wohl bekanntesten deutschen Autoren aller Zeiten. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über sein Leben und seine Werke wissen solltest. Schau dir für einen schnellen Überblick auch direkt das passende Video an!
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Inhaltsübersicht
Wer war Friedrich Schiller?
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(00:15)
Friedrich Schiller war einer der bekanntesten deutschen Dichter und Dramatiker. Er lebte von 1759 bis 1805. Zusammen mit Johann Wolfgang von Goethe gilt er als Gründer der Epoche der Weimarer Klassik.
Sein Lebensweg verlief nicht immer einfach und war von Geldnot und Krankheit geprägt. Trotzdem hat sich Schiller nie von seiner Liebe zum Schreiben abbringen lassen. Und die harte Arbeit hat sich gelohnt: Seine Theaterstücke werden heute noch auf der ganzen Welt aufgeführt und viele deutsche Literaturpreise sind nach ihm benannt. Auch du hast bestimmt schon einmal etwas von ihm gelesen. Fast alle seine Werke sind heute echte Klassiker, wie auch zum Beispiel seine Dramen „Die Räuber”(1782), „Kabale und Liebe”(1784) und „Maria Stuart”(1800).
Friedrich Schiller – Steckbrief
In diesem Steckbrief findest du alle wichtigen Informationen zu Schiller im Überblick:
Name | Johann Christoph Friedrich Schiller |
Geburt | 10. November 1759 in Marbach am Neckar |
Tod | 09. Mai 1805 in Weimar |
Familie | Eltern: Johann Kaspar und Elisabeth Dorothea Schiller |
Ausbildung | Karlsschule (Militärakademie), Abschluss als Militärarzt |
Epochen | Sturm und Drang (1765-1785) |
Bekannteste Werke | Die Räuber(Drama, 1782) Kabale und Liebe(Drama, 1784) Ode an die Freude (Gedicht, 1786) Das Lied von der Glocke (Gedicht, 1799) Maria Stuart(Drama, 1800) Wilhelm Tell(Drama, 1803/1804) |
Friedrich Schiller – Lebenslauf
Friedrich Schiller, auch manchmal Friedrich von Schillergenannt, hat ein spannendes Leben geführt. Hier stellen wir dir die wichtigsten Stationen seiner Lebensgeschichte vor:
- 1759: Geburt in Marbach am Neckar
- 1766-1773: Schulzeit an der Lateinschule in Ludwigsburg
- 1773-1780: Studium an der Karlsschule (Militärakademie) in Stuttgart, zuerst Jura, dann Wechsel zu Medizin
- 1777-1781: Entstehung von „Die Räuber“ neben dem Studium
- 1782: Uraufführung von „Die Räuber“ in Mannheim; Verbot des Dichtens durch den Herzog; Flucht aus Stuttgart
- 1783-1784: Arbeit als Theaterdichter in Mannheim
- 1785-1789: Professur für Geschichte an der Universität in Jena
- 1790-1792: Heirat; immer wieder schwere Erkrankungen
- 1793: Umzug nach Schwaben; Geburt des ersten Kindes
- 1794-1796: Rückkehr nach Weimar; Beginn der Freundschaft mit Johann Wolfgang von Goethe
- 1797: Verfassen vieler Balladen im sogenannten „Balladenjahr“
- 1798-1804: Verfassen vieler Dramen; Gesundheitszustand verschlechtert sich weiter
- 1805: Tod infolge einer Lungenentzündung
Jugendzeit und Ausbildung
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(00:43)
Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 im schwäbischen Marbach am Neckar geboren. Sein Vater war Offizier und Wundarzt, seine Mutter die Tochter eines Wirts. Da er der einzige Sohn unter den sechs Geschwistern war, wollten seine Eltern ihm die bestmögliche Ausbildung bieten. Deshalb besuchte er die Lateinschule in Ludwigsburg.
Gut zu wissen: Lateinschulen waren Schulen, die Schüler auf das Studium an der Universität vorbereiten sollten. Ihren Namen haben sie daher, dass in ihnen vor allem Lateinisch unterrichtet wurde. Denn zu Schillers Zeiten war Latein immer noch die Sprache der Wissenschaft.
Schiller entdeckte seine Liebe für das Schreiben schon früh, denn schon in seiner Zeit als Schuljunge verfasste er kleinere Dramen. Allerdings konnte Schiller nicht einfach Literatur studieren, so wie du es heute kannst. Im 18. Jahrhundert durfte der Adel noch über den Beruf seiner Untertanen entscheiden.
Der damalige Herzog von Württemberg Karl Eugen bestimmte, dass Schiller Jura studieren musste. Dafür wurde er auf die Karlsschule in Stuttgart geschickt. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Weil die Schule eine Militärakademie war, gab es dort sehr strenge Regeln. Selbst als sein Fach auf Medizin geändert wurde, war Friedrich Schiller damit nicht glücklich. Seine spätere, sehr kurze Anstellung als Regimentsmedicus durfte er sich auch nicht selbst aussuchen.
Gut zu wissen: Ein Regimentsmedicus war ein Militärarzt, der für eine bestimmte Truppe zuständig war.
„Die Räuber“ und Flucht aus Stuttgart
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Noch während seines Medizinstudiums beschäftigte sich Friedrich Schiller mit Gedichten aus der Epoche Sturm und Drang. Sie inspirierten ihn, ernsthaft mit dem Schreiben anzufangen. Heimlich begann er die Arbeit an seinem ersten Drama „Die Räuber”. Schiller musste seine kreative Seite verstecken. Denn Sturm und Drang Gedichte waren sehr kritisch dem Gesellschaftssystem — und somit auch dem Militär — gegenüber. Deshalb waren sie auf der Militärakademie nicht gerne gesehen. Schiller hatte als Student auch keine Freizeit, weshalb er nachts an dem Werk arbeiten musste.
In seiner Zeit als Truppenarzt bemühte sich Friedrich von Schiller, sein Stück auf die Bühne zu bringen. Das hat dem damaligen Herzog überhaupt nicht gefallen, denn dafür vernachlässigte Schiller seine Arbeit. „Die Räuber“ wurde schließlich am 13. Januar 1782 in Mannheim uraufgeführt.
Merke: Die Uraufführung eines Theaterstücks bezeichnet das allererste Mal, dass es vor einem Publikum aufgeführt wird.
Da er den Herzog Karl Eugen immer wieder durch seine Literatur verärgerte und sogar einmal in Haft landete, flüchtete der damals 23-jährige Schiller 1782 aus Stuttgart nach Thüringen. Das war eine gefährliche Zeit für den jungen Schriftsteller, weil er nun fahnenflüchtig war. Das bedeutet, dass er sich dem militärischen Dienst verweigerte, was ihn in den Augen des Herzogs zum Verbrecher machte.
Anstellung in Mannheim
Trotz der schwierigen Lage ließ sich Friedrich von Schiller nicht von seiner Liebe zum Schreiben abbringen. Er war während seiner Zeit in Thüringen nicht untätig: Hier vollendete er sein zweites Drama „Kabale und Liebe“ und schrieb die ersten Entwürfe für das dritte „Don Carlos“ nieder.
Im Jahr 1783 kehrte Schiller nach Mannheim zurück, wo er eine Anstellung als Theaterdichter am Mannheimer Nationaltheater bekam. Nun konnte er endlich seine Berufung ausleben, auch wenn die Bezahlung sehr schlecht war. Der Herzog von Sachsen-Weimar, Carl August, war von einem seiner Stücke sogar so begeistert, dass er Schiller den Titel eines Weimarerischen Rats gab.
Im selben Jahr wurde Schiller das erste Mal sehr krank. Als dann auch noch sein Vertrag am Mannheimer Nationaltheater nicht verlängert wurde, entschied er sich 1785 nach Leipzig zu gehen.
Professur in Jena
In seiner Zeit in Leipzig und später in Dresden wurde Friedrich Schiller von dem Schriftsteller Christian Gottfried Körner unterstützt. So konnte er schreiben, ohne sich über seine Schulden Sorgen machen zu müssen. Zu dieser Zeit entstand auch das berühmte Gedicht „Ode an die Freude“, das du bestimmt kennst. Es wurde nämlich auch von Ludwig van Beethoven vertont, die Melodie ist wiederum als Hymne der Europäischen Union (Europahymne) bekannt.
Im Juli 1787 besuchte Schiller das erste Mal die Stadt Weimar, zu der er immer wieder zurückkehren würde. Hier hat er viele Dichter und Denker kennengelernt, die seine späteren Werke beeinflusst haben — wie zum Beispiel Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland. Beide waren sehr einflussreich während der Epoche der Aufklärung und stellten später zusammen mit Schiller und Goethe wichtige Vertreter der Weimarer Klassik dar.
Da sich Schiller mehr und mehr mit Geschichte befasste, wurde er 1789 als Professor an der Universität in Jena eingestellt. Durch diese Stelle erhielt er nochmal mehr Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit. Allerdings war die Stelle sehr schlecht bezahlt und Schiller war nach wie vor verschuldet. Ein Jahr später heiratete er Charlotte von Lengefeld.
Weitere Rückschläge und Erfolge
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Seine Gesundheit machte Friedrich von Schiller immer noch zu schaffen. Im Jahr 1791 war er monatelang sehr krank. Es wird vermutet, dass er sich Tuberkulose zugezogen hatte. Da diese Krankheit im 18. Jahrhundert nur schwer behandelt werden konnte, war Schiller sein Leben lang krank.
Es war Schillers Glück, dass er inzwischen so viele Anhänger auf der ganzen Welt hatte: Der dänische Erbprinz machte ihm ein großes finanzielles Geschenk. Also konnte sich Schiller erneut mit dem Schreiben beschäftigen, ohne sich Sorgen um Geld zu machen. Er wurde 1793, zu Zeiten der Französischen Revolution, außerdem ein Ehrenbürger der Französischen Republik. Er hatte nämlich Revolutionen in „Die Räuber“ positiv dargestellt.
In dieser Zeit beschäftigte sich Schiller zudem viel mit Philosophen wie Immanuel Kant, und verfasste auch eigene philosophische Werke.
Schiller und Goethe
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Zur Geburt ihres ersten Kindes 1793 ließ sich die Familie Schiller kurz in Schwaben nieder. Allerdings kehrten sie wenig später schon wieder nach Jena zurück. Hier machte sich Schiller daran, zusammen mit dem Verleger Johann Friedrich Cottaein ein ganz neues Projekt umzusetzen: eine monatliche Literaturzeitschrift. Viele Autoren und Philosophen beteiligten sich daran. Der Bekannteste unter ihnen war Johann Wolfgang von Goethe.
Als Schillers Ruhm anfing, war Goethe schon einer der berühmtesten Dichter Deutschlands. Deshalb war ihre Beziehung oft von Konkurrenzkampf geprägt. Nach und nach entwickelte sich aber eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. In Briefen und Besuchen haben sie sich gegenseitig motiviert und über neue Ideen diskutiert. Immer wieder kam es zu freundschaftlichen Wettstreiten. Im sogenannten „Balladenjahr“ 1797 verfassten beide eine Reihe von Balladen, um zu sehen, wer wohl besser im Dichten ist.
Merke: Die Ballade ist eine Gedichtform. Sie besteht aus mehreren Strophen und erzählt meistens eine Geschichte.
Schiller und Goethe gehören zu den Begründern der Weimarer Klassik. Die Weimarer Klassik ist eine deutsche Epoche, die von 1786 bis 1832 dauerte. In ihr wurden Kunstwerke aus der Antike als das Ideal für Schönheit und Harmonie angesehen. Deshalb sind Werke der Weimarer Klassik an antiken Kunstformen und ihren klaren formalen Regeln orientiert. Den ersten Teil ihres Namens hat sie erhalten, weil alle ihr angehörigen Autoren in Weimar gearbeitet haben. Dazu zählten neben Goethe und Schiller noch Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder. Zusammen wurden sie auch das „Viergestirn“ genannt.
Neugierig geworden? In diesem Video erfährst du noch mehr über die Weimarer Klassik!
Letzte Jahre und Tod
In seinen letzten Lebensjahren verfasste Friedrich Schiller viele Theaterstücke, die alle sehr erfolgreich waren. Viele bezeichneten ihn als den „Dichter der Deutschen“.
Gerade als er sich als berühmter deutscher Schriftsteller etabliert hatte, erkrankte Schiller erneut an einer Lungenentzündung. Er ist am 9. Mai 1805 auch daran gestorben.
Friedrich Schiller – Werke
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Friedrich Schiller war ein literarischer Alleskönner: Er hat Werke in jeder literarischen Gattung verfasst. Besonders in der Lyrik und der Dramatik hat er sein Können oft unter Beweis gestellt und viele Gedichte geschrieben. Sogar als Übersetzer war Schiller tätig. Er hat zum Beispiel die Tragödie „Macbeth” des bekannten englischen Dramatiker William Shakespeare ins Deutsche übersetzt.
Prosa in Form von epischen Erzählungen war für ihn eher nicht interessant. Deshalb findest du auch fast keine Romane oder Novellen von Schiller. Stattdessen hat er lieber philosophische und historische Abhandlungen geschrieben. Zusätzlich hat er verschiedene literarische Zeitschriften herausgebracht und mit verfasst.
In dieser Übersicht haben wir Schillers berühmteste literarischen Werke für dich aufgelistet.
Friedrich Schiller – Dramen
- Die Räuber (1781)
- Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (1783)
- Kabale und Liebe (1784)
- Don Carlos (1787/88)
- Wallenstein-Trilogie (1799)
- Maria Stuart (1800)
- Die Jungfrau von Orléans (1801)
- Die Braut von Messina (1803)
- Wilhelm Tell (1803/1804)
- Demetrius (blieb unvollendet, 1805)
Friedrich Schiller – Gedichte
- Der Venuswagen (1781)
- Ode an die Freude (1786)
- Die Götter Griechenlandes (erste Fassung 1788, zweite Fassung 1800)
- Der Spaziergang (1795)
- Die Teilung der Erde (1795)
- Der Taucher (1797)
- Die Kraniche des Ibykus (1797)
- Ritter Toggenburg (1797)
- Der Handschuh (1797)
- Der Gang nach dem Eisenhammer (1797)
- Der Ring des Polykrates (1797)
- Der Kampf mit dem Drachen (1798)
- Die Bürgschaft (1798)
- Das Lied von der Glocke (1799)
- Nänie (1800)
- Der Antritt des neuen Jahrhunderts (1800)
- Das Siegesfest (1803)
Friedrich Schiller – Abhandlungen
- Über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen (1780)
- Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? (Vorlesung, 26. Mai 1789)
- Philosophische Briefe (1786)
- Geschichte des dreißigjährigen Krieges (1790)
- Über die tragische Kunst (1792)
- Über Anmut und Würde (1793)
- Kallias-Briefe (1793)
- Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795)
- Über naive und sentimentalische Dichtung (1795)
- Über den Dilettantismus (1799; zusammen mit Johann Wolfgang von Goethe)
- Über das Erhabene (1801)
Friedrich Schiller – Zeitschriften
- Wirtembergisches Repertorium (1782–1783)
- Thalia (ab 1784)
- Die Horen (1795–1797)
- Musenalmanach (1796–1800)
Friedrich Schiller – Zusammenfassung
Jetzt hast du viel über den berühmten deutschen Dichter Friedrich von Schiller und seine Werke erfahren. Hier haben wir dir noch mal das Wichtigste auf einen Blick zusammengefasst:
Lebensdaten | 10. November 1759 geboren, 09. Mai 1805 gestorben |
Berufe | Truppenarzt, Dramatiker, Dichter, Professor, Verleger |
Bekannt für | Dramen und Balladen, Mitgründung der Epoche „Weimarer Klassik“ |
Beeinflusst von | Dichtern des Sturm und Drangs, |
Erstes Werk | Die Räuber (1782) |
Letztes Werk | Demetrius (1805, unvollendet) |
Quiz zum ThemaFriedrich Schiller
5 Fragen beantworten
Johann Wolfgang von Goethe
Die beiden Autoren Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller verband nicht nur die Liebe zum Schreiben, sondern auch eine tiefe Freundschaft. Sie haben sich oft über ihre Werke ausgetauscht und zusammen geschrieben.
Wenn du dein Wissen über diesen bekannten deutschen Autor auf den neusten Stand bringen möchtest, dann schau dir als Nächstes unseren Beitrag zu Goethean!
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